GPS-Software & Navigation

Punkt zu Punkt Routen erstellen
aktual. 02/2025
Eine klassische Route ist eine Abfolge von Wegpunkten. Im Gegensatz zur Strecke oder zum Track bleibt die Wegeführung zwischen diesen Punkten zunächst unbestimmt – abgesehen von der gewählten Aktivität. Erst beim Navigieren berechnet das Gerät die Route auf Straßen und Wegen neu. Bei einer direkten Route hingegen zeigt ein Peilungszeiger die Luftlinienrichtung von Punkt zu Punkt.
Routen entstehen auf dem Navi durch das Hinzufügen von Punkten. Diese können Adressen, POIs, selbst erstellte Wegpunkte oder direkt von der Karte gewählte Punkte sein.
Die traditionelle Routenplanung am PC ist wesentlich komfortabler, dazu benötigst du eine GPS-Kartensoftware wie BaseCamp, QMapShack oder QuoVadis. Das Prinzip bleibt immer gleich: Durch Mausklicks auf eine Karte erstellst du Wegpunkte, die automatisch verbunden werden. Setze Punkte an allen wichtigen Abzweigungen und Stationen. Die Faustregel lautet: so viele Punkte wie nötig, so wenige wie möglich. Du kannst Punkte jederzeit nachträglich verschieben, einfügen oder löschen.
Routenplanung am PC | Route auf dem Garmin starten | Navigation anhand einer Route | Shaping und Via Punkte | Missverständnisse | Video Route | Links/Weiteres |
Routenplanung am PC
Nicht jede Kartensoftware erstellt echte Punkt zu Punkt Routen! Oft wird nur ein Track exportiert oder eine navigierfähige Strecke erzeugt. Das betrifft besonders Online-Routenplaner wie Komoot oder Gaia GPS sowie entsprechende GPS-Apps auf Smartphones. Auch in der Garmin-Welt gibt es mittlerweile einen Unterschied zwischen Streckenplaner und Routenplaner.
Eine RTE-Punkt-zu-Punkt-Route kann erstellt und exportiert werden mit:
PC-Software
- BaseCamp
- QuoVadis
- OziExplorer
- QMapShack
- RouteConverter
Routen mit BaseCamp
erstellen
Klassische PC-Kartensoftware
GPS-App (Android)
- Locus Map 3 Classic / 4
Online-Planer
- Garmin Explore (kein Export nur Syncronisation zum Garmin)
- MEDIA-TOURS MAPS

Routen-Navigation auf dem Garmin-Outdoor-Gerät starten
Nicht alle Garmin-Geräte beherrschen die Punkt-zu-Punkt-Navigation anhand einer Route. Traditionell unterstützen dies die GPSmap-Serie sowie die Montana-, Oregon- und eTrex-30-Modelle. Die Fenix-Sportuhr kann leider, wie die Edge-Radcomputer, nur Streckennavigation - obwohl sie auch allein mit dem Peilungszeiger navigiert, was perfekt für das kleine Display wäre.
Garmins die Punkt zu Punkt Routen beherrschen
Bevor du die Routen-Navigation startest, sollte die Routing-Einstellung kontrolliert und angepasst werden!
Shaping-Punkte und Via-Punkte
Beim Planen einer Route gibt es zwei Arten von Punkten: Shaping-Punkte und Via-Punkte. Beide dienen dazu, die Route zu steuern, unterscheiden sich aber in ihrer Funktion und im Verhalten auf dem Navi.
Via-Punkte sind fixe Zwischenziele, die zwingend passiert werden müssen. Sie werden oft mit einem Namen versehen, wie zum Beispiel 'Brücke', 'Tankstelle' oder 'Hütte', und erscheinen als eigenständige Wegpunkte auf dem Navi. Sobald man einen Via-Punkt erreicht, gibt das Gerät eine Ansage, ähnlich wie bei einem Ziel. Diese Punkte eignen sich besonders für geplante Stopps oder wichtige Stationen entlang der Route. Ein Überspringen eines Via-Punktes kann dazu führen, dass das Navi eine Neuberechnung der Route vornimmt.
Shaping-Punkte hingegen formen den Verlauf der Route, ohne dass sie als feste Ziele gelten. Das Navi nutzt sie nur, um die Route entlang einer bestimmten Strecke oder über bestimmte Wege zu lenken.
Häufige Missverständnisse bei Planung, Export und Navigation
Routenpunkte sollten bei der Planung nicht zu dicht gesetzt werden, wie es bei der exakten Erstellung eines Tracks erforderlich wäre. Ich empfehle daher, zuerst die wichtigsten Stationen oder Via-Punkte als Wegpunkte auf der Karte zu setzen und anschließend nur wenige Shaping-Points dazwischen zu platzieren, um den Streckenverlauf sanft anzupassen. Dabei ist zu beachten, dass die Navigation später von Punkt zu Punkt erfolgt und nicht streng entlang der geplanten Strecke. Zudem ist die Anzahl der Routenpunkte bei Garmin auf 50 begrenzt, bei Luftlinien-Routen auf 250.
Besonders bei der direkten Route gibt es häufig Fehlinterpretationen - sogar von Entwicklern bzw. beim Export. Oft wird die gerade Linie zwischen den Punkten als Offgrid-Abschnitt oder als die exakt zu gehende bzw. zu fahrende Strecke angesehen. Tatsächlich stellt sie jedoch weder eine optimale Spur wie bei einem Track noch eine Strecke dar, auf die beim Verlassen zurücknavigiert werden soll. Die Linie zwischen den Punkten gibt lediglich die Reihenfolge der Wegpunkte vor und bietet eine grobe Richtungsangabe.
Ein weiteres häufiges Missverständnis tritt beim Export berechneter Routen auf, z. B. aus BaseCamp. Entweder weicht der Verlauf auf dem Navi vom geplanten Verlauf ab, oder es wird nur eine Luftlinie angezeigt. Achtung: Bei der Garmin Punkt-zu-Punkt-Route werden nur die Wegpunkte exportiert, nicht der exakte Verlauf. Dieser wird auf dem Navi anhand des Kartenmaterials neu berechnet.

Fehlerquellen / Tipps
Beispiel: Dein Gerät erkennt, dass du dich näher an Punkt 4 als an Punkt 3 befindest und navigiert dich
dann zu diesem Punkt. Dies kann z.B. im Gebirge auftreten, wenn Punkt 2 und 4 nur wenige Meter
auseinander liegen, allerdings in unterschiedlicher Höhe.
Die Höhe spielt bei der Navigation (mit Garmin-Geräten) keine Rolle, d.h. das Gerät erkennt nicht,
dass zwischen den Punkten mehrere hundert Höhenmeter liegen. Die Entfernung wird immer auf die Fläche
projiziert ermittelt!
In diesen Fällen kann man (bei Luftlinien-Routing) den Routenabschnitt manuell wechseln:
Video: GPS-Basics - Punkt zu Punkt Route (Luftlinie)
Links/Weiteres
Offroad Routen (direkt Punkt zu Punkt)
Strecken vs. Routen, Track in Route umwandeln
Routenplanung mit dem Android Smartphone/Tablet (Locus Map 4)